Home › Forums › BeoWorld around the world! › Deutsche › Beolab, Beovox Pentas – Ein Lautsprecher für die Ewigkeit
- This topic has 33 replies, 7 voices, and was last updated 3 months, 2 weeks ago by Kosmonaut.
-
AuthorPosts
-
8 April 2022 at 11:42 #33971
Die Pentas sind bis heute ein sehr beliebter Lautsprecher.
Das ist erstaunlich, denn es handelt sich um ein circa 20 Jahres altes Produkt.
Man kann sie heute für günstiges Geld auf dem Gebrauchtmarkt bekommen, und sie haben bis heute eine Menge Fans.
Ein Schweizer B&O Freund hat hier ein tolles Video veröffentlicht, so kriegt man die Schätze wieder flott:
und die Sickenreparatur:
5 December 2022 at 12:23 #33972Noch ein Thema zu den Sicken,
es gibt sowohl Gummi als auch Schaumstoffsicken.
Gummisicken halten ewig, Schaumstoffsicken mind. ein Jahrzehnt.
Aber Schaumstoff ist das akustisch bessere Material, außerdem sollte man die Grundkonstruktion nicht verändern.
Ich habe bei mir Schaumstoffsicken ersetzen lassen durch Gummi und höre keinen Unterschied, die Spezialisten sagen aber die technischen Werte würden sich ändern.
Hat einer mal einen Vergleich gemacht?
5 December 2022 at 16:53 #33973Ja.
Die Schaumstoffsicke ist zwar minimal leichter, sie ist aber steiffer… weil dicker und neu sogar deutlich steiffer. Sie muss quasi erst eingespielt werden und weichgeklopft werden.
Halte mal die Schaumsicke in der Hand, waagrecht… sie bleibt waagrecht stehen. Die Gummisicke dagegen hängt nahezu schlaff runter oder will es zumindest tun.
Wenn man sich auch ansieht, wieviel Hub der Mitteltöner macht… minimal. Das ist kein Tieftöner, dem man zusehen kann und auch mal einen Zentimeter macht. Der Mitteltöner macht bestenfalls mal Zehntel Millimeter, gerade soviel, dass man ihn mit der Hand spüren kann.
Ich habe keinerlei negativen Effekt mit der Gummimembran gehört oder bemerkt. Sie klingen nach wie vor hervorragend…
ÖHMMMM… wenn ich mir die Kleberpanscherei mancher Videos ansehe, gibt es viel mehr zu reklamieren, das oben verlinkte Video ist OK und sogar gut gemacht.
Meistens wird das Chassis kaum bis garnicht gereinigt, es bleiben Mengen an Altmaterial am Rahmen sowie der Membrane dran. Alter Kleber, alter Schaum… es wird nur drübergekleistert und draufgematscht. DAS ist Pfusch… und Pfusch wiegt auch was und hält auch nicht. Das kann man sich dann schenken…
Die technischen Werte der Pentas…??? Hmmm, wenn ich mir die Penta im Original anhöre, höre ich nur einen muffigen großen Lautsprecher der in Bubble Folie eingepackt ist. Dumpf, laut, sehr wenig Höhen.
Also von dem her ist mit Pentas erstaunlich wenig zu wollen. Sich da über Sicken zu unterhalten: das ist pillepalle egal.
Gibt man dagegen der Penta eine Frequenzweiche, die den theoretisch berechneten Werten im Schaltplan entspricht, ändert sich das gewaltig. Die Serienwerte sind mit magnetischen Röderstein Bipolar-Elkos bestückt, Toleranz +50% -20%. Darüber sollte man sich mal unterhalten… das ist 80er Jahre Schrott.
Bestückt man die Penta mit +/-5% Material… ok, wir unterhalten uns da über 300 Euro an Material und nehmen dafür MKT Folien, dann klingt das schon mal völlig anders. Die Folie ist schon mal weg vom Lautsprecher. Gibt dann auch etwas besseres nicht-magnetisches Material, spitzen schon mal die Ohren… da kommt dann was rüber. Das sind dann aber schon 300-500 Euro Material.
Rechnet man dann auch nochmal die Dämpfungswerte der Hoch- und Mitteltöner nach, warum mit magnetischen Draht-Hochlast Widerständen so wenig Klarheit rüberkommt… alles klar. Kann man ja auch mittlerweile induktiv rausmessen, was so ein Widerstand anrichtet.
Jep, und wenn man das richtig gerechnet hat, den Mist rausgelötet hat: dann hat man eine Penta, die sich hören läßt. Audiophil sogar. Dann können wir uns unterhalten über Schaumstoff oder Gummi. Und Gummi ist dann besser 🙂
27 March 2023 at 13:57 #33974Hallo,
bei mir handelt es sich um die letzte Version mit dem Textilhochtöner und den
japanischen Keramik Kondensatoren. Da wurde nichts getauscht.
Verwendet wurden bei mir die Gummi Sicken von Fred von Audiofriends.
Heute würde ich wahrscheinlich lieber die Schaumstoffsicken nehmen.
Ich höre keinen Nachteil heraus. Aber als Purist sollte man schon nehmen, was ursprünglich verbaut wurde. Das ist ein schwieriges Thema.
Ich überlege irgendwann die Mineralwollekissen zu tauschen. Aber das ist alles Zukunfstmusik.
2 November 2023 at 10:51 #33975Moin,
mal eine Frage:
Es gab die letzte Version der Pentas wohl mit Kupfer-Streifen und mit Edelstahl-Streifen.
Wie siehts aus? Waren die Stahlstreifen nur in den letzten Ausgaben vorhanden?
Ich sehe auf dem Gebrauchtmarkt fast nur Pentas mit Kupfer Streifen.
2 November 2023 at 11:07 #33976“Fast nur…”…
…also sieht man auch andere?
Mach mal Bilder.
In den Teilekatalogen sehe ich keine andere Version als Kupferlack auf Kunststoffträgerleiste. Seitens B&O also immer kupferfarben. Ausser meine gedruckten Manuals wären sowas von veraltet, dass die letzte Variante fehlen würde… wäre ja möglich.
2 November 2023 at 22:56 #33977Na dann schau mal hier 🙂
Variante Kupfer mit etwas dunkleren Stoff
Variante: Edelstahl mit etwas hellerer grauer Bespannung:
8 November 2023 at 18:16 #33978Durch einen glücklichen Zufall sind bei mir überraschend ein Paar Penta 2 Lautsprecher eingezogen und ich habe mich entschlossen etwas Liebe zu investieren um zu sehen was man daraus machen kann.
Nach einigem Probehören kann ich feststellen das sie ein wenig muffig klingen und insbesondere der Hochtonbereich unterrepräsentiert ist. Bei niedrigen Pegeln spielt das alles noch ganz passabel, aber großartig ist anders. Und bei höheren Pegeln müssen wir nicht lange diskutieren es dröhnt unerträglich.
Nun klar, die Sicken der Mitteltöner bröseln und müssen als erstes mal mit neuen Sicken überholt werden. Morgen kommen neue Gummisicken und die Spiele können beginnen.
Jetzt habe ich zunächst noch eine Frage zum verbauten Hochtöner: Ist das ein Modell mit Ferrofluid? Und wenn ja, muss das vielleicht getauscht werden oder gar der Treiber selbst?
Des Weiteren wären dann wohl die Frequenzweichen dran und wenn ich insbesondere die Beiträge von Martin Die_Bogener richtig verstehe sind neben hochwertigen Audyn MKPs auch “magnetische Draht-Hochlast Widerstände” auszutauschen oder gar wegzulassen? Und was müsste ich da genau machen?
8 November 2023 at 18:17 #33979weitere Bilder
8 November 2023 at 19:42 #33980Noch als Ergänzung. Ich habe bereits 2 Op Amps OPA2134PA von Burr Brown bestellt, die sind für die Endstufen. Ob ich die wirklich nebst Kondensatoren in diesen tausche, entscheide ich nach Abschluss der Sickenerneuerung und Überarbeitung der Frequenzweichen.
9 November 2023 at 09:57 #33981Hallo Kosmonaut,
erstmal herzlichen Glückwunsch zu deinen Pentas.
Ja, du hast die erste Version mit der ersten Variante der Hochtöner. Die zweite Variante mit dem Textilhochtöner soll deutlich offener klingen. Ich muss aber zugeben, ich habe nie beide nebeneinander gehört. 🙂
Du musst nicht alle Teile einzeln bestellen. Es gibt von Dillen ganze Sets, die alles enthalten.
Siehe hier:
9 November 2023 at 17:47 #33982Hallo Stereomensch,
vielen Dank, ich freue mich über den Neuzugang :).
Soweit mir bekannt handelt es sich um die 2. Version (6621 also MK2) von Dreien.
Der Gewebe-Hochtöner ist wohl nur in der MK3 verbaut worden.
Was für ein Hochtöner ist denn da überhaupt verbaut, gibt’s da eine Typbezeichnung und technische Daten mit denen man etwas anfangen kann?
Bisher habe ich gelesen das es sich um 25 TNF-B0 handelt. Made in Norway. Ob die wohl von SEAS kamen?
Tatsächlich tendiere ich zur Selbstzusammenstellung der neuen Teile, da ich vermutlich auch Veränderungen an der Frequenzweiche vornehmen werde (so wie von Martin Der_Bogener angedeutet).
Heute sind die neuen Sicken und Dichtungen angekommen und somit werde ich übers WE damit erst einmal beginnen.
Aloha!
Michael
9 November 2023 at 18:03 #33983Hier ein paar Bilder der verbauten Hochtöner:
Penta 1 & 2
25 TNF-BO H386 8Ohm und
Penta 3
25 TFF-BO H791 8Ohm
Beide Made in Norway.
Wer ist der Hersteller? SEAS?
Es sieht so aus als handele es sich um typische SEAS Bezeichnungen
25mm also 1″ Kalotten
TNF und TFF als Bezeichnung für Hochtöner (jedenfalls findet man bei älteren Mission Lautsprechern ähnliche Bezeichnungen und die kamen von SEAS)
BO für Bang & Olufsen
H386 und H791 als interne Modellkennzeichnungen
Hat jemand die technischen Daten dieser Treiber? Oder weiß jemand zumindest ob die mit Ferrofluid gefüllt sind?
17 November 2023 at 18:40 #33984Der einfachste manuelle Teil der Restauration sind die Mitteltöner.
Die alte Schaumsicke läßt sich mechanisch mit einer sehr scharfen gebogenen Klinge vom Lautsprecher schaben.
Ein breiter flacher Schraubenzieher für den Rand.
Danach Wattestäbchen und Isopropanol. Der Lautsprecher muss von dem alten Kleber picobello sauber gereinigt sein. Kleine Reste versauen die Haltbarkeit der neuen Verklebung sehr nachhaltig.
50 Stäbchen später sieht das so aus.
Der Kleber wird sehr dünn auf beiden Klebefächen aufgetragen wie bei einem Kontaktkleber, so dünn wie möglich.
Man legt die Sicke in den Träger und richtet sie sehr vorsichtig aus… und nicht einfach reinklatschen. Am besten bereits beim Einlegen Rücksicht nehmen, auch ein Zahnstocher oder zwei … und ja, das geht einwandfrei. Sie will freiwillig genau zentrisch rein in den Rahmen. Die oft gezeigten Wäschklammern sind was für Grobmotoriker…
Eine Mandarinendose hilft als Stempel für den Rand und die Membran ist mit etwas Druck bereits fixiert.
Der innere Bereich schwebt noch völlig frei über der Lautsprechermembran.
Ein Blechdeckel einer Saftflasche mit einem großen Loch drin presst dann genau den Rand an die Membran, etwas umlaufend anpressen und dann läßt man die Flasche einfach etwas drauf stehen und macht keinen neugierigen Scheiss… einfach warten.
Und am nächsten Tag sollte es so aussehen:
Und wer nicht an das Loch gedacht hat, hat jetzt einen eingdrückten Konus… dann war’s zwar nicht gratis, aber umsonst.
17 November 2023 at 19:06 #33985B&O hat die Weichen ganz gut gerechnet, aber nur mit Standard Material bestückt.
Wer bei Elkos die Spezifikation kennt, liest auf manchem Material sogar die Toleranz.
+50%/-20% ist völlige Normalität der 80er Jahre. Bipolare Elkos. Naja…
Wer mit +50% ins Rennen geht, naja, kann eine Frequenzweiche mit 2kHz haben, genauso aber auch 3KHz… also völlige Beliebigkeit. Mit HiFi hat es halt sehr wenig zu tun.
Mit 5% Audyn Folienkondensatoren macht man schon mal wenig verkehrt. Es ist auch nicht verkehrt sie nochmals tatsächlich zu vermessen, wenn man entsprechendes Equipment hat. Jedenfalls macht es Sinn, links und recht so gleich wie möglich zu machen. 1-2% Toleranz kann man hinbekommen, jep, geht… ausreichend Material vorausgesetzt. Audyn ist ja sehr preiswert… aber man kann mit 5% durchaus glücklich sein.
Dann kommen die Profis, die statt der 100V Typen die 250V Typen reinzimmern, mit viel Kleber und alles schön verkleistern…
Die Penta braucht 100V und mehr nicht. Vorteilhaft sind die ovalen Bauarten der Audyn Kondensatoren. Es funktionieren auch preiswerte MKT Varianten wie die Intertechnik. Sie passen 1:1 auf die Platinen. Manche Bauarten gibt es auch nur mit höheren Spannungswerten. Nutzt aber nix. Aber man sollte sie vorher vermessen ob sie überhaupt draufpassen… man muss drauf achten, dass die Folien IMMER etwas größer sind als Elkos. Aber es gibt Bauarten, die einfach so drauf passen ohne reingeklopft zu werden..
Dann sieht das so aus:
Und wer gaaaanz genau hinguckt, sieht, warum diese Weiche anders klingen wird als Serie. Es sind 2 Sachen, mehr sag ich nicht. 😉
21 November 2023 at 01:28 #33986Hallo Die_Bogener,
ich würde mich gerne in den Weihnachtsferien mal an ein Paar Pentas 6631 dranmachen und sie entsprechend Deiner Empfehlung modden.
Leider finde ich den in vielen Beiträgen erwähnten Workshop nicht. Hast Du evtl. einen noch gültigen link für mich (und evtl. auch eine Teileliste)?
Viele Grüße und vielen Dank für die vielen klasse Hilfestellungen im Forum
69er
22 November 2023 at 12:16 #33987Guten Morgen Martin, hallo Allerseits,
na dann wird es ja zwischendurch Mandarinen Crepes geben. Ein ganz neuer Aspekt bei der Überholung von Vintage HiFi. 🙂
Vielen Dank für den Tipp und die ausführliche Beschreibung der Arbeitsschritte – ich werde das in den nächsten 1-2Wochen umsetzen und berichten.
Währenddessen werde ich die Frequenzweichen ausbauen und genauer inspizieren. Wo befinden die sich eigentlich, im Fuß hinter der unteren Tieftonsektion?
Und noch eine Verständnisfrage, ich konnte auf der Intertechnikseite zwar axiale 100V Audyn Kondensatoren finden, aber die scheinen rund zu sein und nicht oval?
Wenn ich meine Weichen ausgebaut habe werde ich meine grauen Zellen mal bemühen und überlegen welche zwei “Kleinigkeiten” bei Deinen Weichen wohl anders sind.
Schönes Rätsel, das hält motiviert. 🙂
So long, schönen Tag!
22 November 2023 at 13:48 #33988Das Platinenlayout für R3 lässt die Frage aufkommen, ob es innerhalb von B&O einen Streit über das Tuning gab. (hopefully this “Google translated” properly)
Glitch
23 November 2023 at 13:38 #33989Hoffentlich wurden die Kabel exakt signiert. 6x Orange ist ein gaaaanz nettes Puzzlespiel.
1x Falsch angesteckt brauchen wir uns über Klang nicht mehr weiter unterhalten…
23 November 2023 at 19:00 #33990Hallo Martin,
gibt es eine Liste mit den empfohlenen Bauteilen, die man an einer Mk3 wechseln sollte?
Viele Grüße
69er
-
AuthorPosts
- You must be logged in to reply to this topic.