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9 November 2023 at 08:04 #50323
Ich bin neu in diesem Forum, aber besitze seit Jahrzehnten einige B&O Anlagen, die in die Jahre gekommen sind. Ich habe an einer von insgesamt 6 Beolab 8000 (alle 6 BL 8000 habe ich übrigens vor einigen Monaten sorgfältig von Schaumresten gereinigt) das Problem, dass kein Sound zu hören ist, obwohl ein Signal anliegt. Die LED wechselt dann zwar immer von rot auf grün, auch das Relais RL1 (Takamisawa VB24MC) klickt, jedoch schaltet es offenbar nicht durch. Wenn man dann jedoch den Netzstecker der BL8000 zieht und wieder einsteckt, funktioniert der Lautsprecher völlig normal, bis er wieder auf Standby geschaltet wird. Danach beginnt das geschilderte Problem erneut. Ich habe vermutet, dass das Relais eventuell eine zu geringe Spulenspannung bekommt und nicht richtig durchschaltet. Die Leiterbahnen des Netzteils sehen gut aus. Einige Lötstellen habe ich schon nachgelötet, da deren Oberfläche etwas stumpf aussah (ich vermutete kalte bzw. korrodierte Lötstellen). Das hat leider nicht geholfen. Auch habe ich die unteren Leiterbahnen zur Relaisspule sicherheitshalber mittels zusätzlichen Kabeln überbrückt. Auch das hat nicht geholfen. Ich vermute daher, dass die Relaiskontakte verschlissen sind. Das Relais schnarrt übrigens auch zuweilen. Wenn man gegen das Relais klopft, hört das Geräusch auf. Ich möchte es daher ersetzen. Es wird leider offenbar nicht mehr hergestellt. Gibt es für dieses Relais einen kompatiblen Ersatz, ggf. von einem anderen Hersteller?
Kann das Problem eventuell mit dem zur Relaisspule parallel geschalteten Widerstand R1 bzw. der Diode D1 zusammenhängen? Ich bin kein Elektroniker.
10 November 2023 at 11:54 #50324Das Relais ist daran unschuldig, es hat 24V und war bisher eher mal selten auffällig.
Wesentlich auffälliger ist der Standby Trafo… der stirbt langsam aber sicher, wird heisser und heisser… und macht Windungsschluss. Irgendwann reicht’s dann nicht mehr.
Es gibt auch das Thema: Elkos. Auch die 8000er bleiben nicht verschont, auch sie werden irgendwann fällig. Dann ist die +/-15V Versorgung nicht mehr da… und womit sollte das Relais dann schalten bzw. angesteuert werden.
Das Schnarren deutet extrem auf so einen kaputten Elko hin…
Pass auf beim Löten. Es sind Pertinax Platinen. Jegliche Lötung im Bereich 300 Grad schmeisst die Leiterbahn runter und ALLE Elkos sind auf der Lötseite gewinkelt. Da ist nichts mit einfach heissmachen und rausziehen… da fliegt das Lötauge runter. Elko abknipsen und Pin für Pin einzeln mit der Pinzette schonend reinigen. Man kann sich damit seeeeeeeehr viel Zeit verdienen oder vertun in beide Richtungen…
10 November 2023 at 13:38 #50325Herzlichen Dank für Deine rasche Antwort und Deine Tipps. Bevor ich den Standby Trafo und oder die Elkos wechsele, macht es sicher Sinn die diversen Spannungen am Netzteil PCB 01 zu messen, insbesondere die an der Relaisspule. Um das vernünftig zu messen, müsste ich vermutlich nicht nur Netzteil und Verstärker ausbauen, sondern auch die Lautsprecher, um zur Messung wieder alles provisorisch anzuschließen. Kann ein schlapper Elko den geschilderten Fehler verursachen? Das Schnarrgeräusch kam nämlich eindeutig vom Relais RL1. Offensichtlich hat die Relaisspule zu wenig Strom abbekommen. Nur, weshalb schaltet das Relais den Lautsprecher stets einwandfrei, wenn man kurzzeitig den Netzstecker zieht und wieder einsteckt? Wo bestelle ich am Besten den Stand By Trafo und die Elkos?
Die Elkos der PCB 1 also nicht auslöten, sondern kalt demontieren durch Abzwicken und anschließendes vorsichtiges mechanisches Entfernen des Lötzinns an der Lötstelle, richtig?
11 November 2023 at 12:01 #50326Ich hatte jetzt längere Zeit den Netzstecker herausgezogen, sodass der Standby Trafo T2 abkühlen konnte. Wird nun bei anstehendem Tonsignal der Netzstecker eingesteckt, so hört man das Schnarren des Relais kurzzeitig und danach funktioniert der Lautsprecher einwandfrei. Das spricht alles für Deine Vermutung., dass der Trafo T2 und die Elkos hinüber sind. In einem anderen Thread hattest Du empfohlen die vorhandenen Elkos durch entsprechende von Panasonic FR zu tauschen. Meinst Du damit die beiden 4700 myF C9 und C10, oder alle Elkos von PCB 2? Gibt es für den Standby Trafo T2 (8013473) eine Bezugsquelle? In ebay wird einer für 197 € angeboten. Das ist extrem teuer.
20 November 2023 at 13:15 #50327Die Spannungen am Stand-By Trafo und dessen Temperatur habe ich gemessen. Beides war unauffällig. Daraufhin habe ich die beiden dicken Elkos C9 und C10 4700 uF 63V auf der Verstärkerplatine PCB 02 vorsichtig ausgelötet, was mittels Lötpumpe problemlos gelang. Äußerlich war beiden Elna Elkos übrigens nichts anzusehen. Lediglich bei einem war die obere Planfläche ganz leicht konvex verformt. Mit beiden neuen Elkos funktioniert der Beolab seit mehreren Tagen wieder einwandfrei. Nochmals herzlichen Dank an Die_Bogener für den Tipp. Man muss übrigens sehr vorsichtig sein beim Lösen und Festziehen der Befestigungsschrauben der Platinen. Die schwarzen Kunststoffhalterungen sind altersbedingt extrem spröde und platzen leicht. Diese Warnung gilt übrigens auch für alle anderen Kunststoffteile von älteren B&O Anlagen.
21 November 2023 at 11:36 #50328Leider habe ich mich zu früh gefreut. Der alte Fehler ist seit gestern wieder aufgetreten. Sobald ich den Netzstecker ziehe und wieder einstecke schaltet sich der Lautsprecher ein. Ansonsten bleibt er leise. Es wechselt nur die LED von rot auf grün, sobald ein Audiosignal anliegt. Nun frage ich mich, ob ich alle anderen Elkos ebenfalls auswechseln muss, oder das Relais. Gibt es für das Relais RL1 irgendeinen Ersatz?
22 November 2023 at 10:06 #50329Das Relais gibt’s preiswert beim Reichelt… nur war das noch nie defekt. Wenn überhaupt würde es nicht mit einem Schnarren ausfallen, sondern mit abgebrannten Kontakten. Tut es aber bei den 8000ern nicht, auch nicht in weiteren 20 Jahren.
Ein paar Elkos wechseln? Warum sollte das genügen?
Warum macht man nicht alle wenn die Box schon offen ist?
Man kann sie einzeln messen, prüfen, checken, auslöten, wieder einlöten und nein, besser werden sie nicht dadurch. Jedes Löten ist purer Stress für einen Elko.
Bei den 8000ern ist jeder Elko kleiner 47uF für den Ton, jeder mit 47uF oder größer für die Stromversorgung. Erstere sind dankbar für ein paar rote WIMA MKS Folien, letztere für ein paar Panasonic FR. Ganz besonders die 220uF sind für die Relais interessant…
Es gibt nur einen einzigen Elko da drin, der ist was besonderes: ein 22uF BIPOLAR. Den sollte man beachten, unipolar fetzt halt dann später…
5 December 2023 at 12:01 #50330Danke für die Infos bezüglich der Elkos und deren Funktion in der Beolab 8000. Falls ich wieder ein Problem mit der Beolab 8000 bekomme, wechsele ich die Elkos alle. Deine Nachricht habe ich eben erst gelesen. Ich hatte mir letzte Woche bei Conrad ein den Spezifikationen des nicht mehr lieferbaren Takamisawa Relais ähnliches Zettler Relais bestellt Best..Nr.: 2340688 Relais 2xNO 10A 24V 1440R für € 3,79. Außerdem auch einen ähnlichen Printtrafo (1,5 VA, 230/ 2x 24V -31 mAac). Letzteren habe ich zunächst noch nicht getauscht, da dessen primärseitige Lötkontakte andere Abstände aufweisen. Bei meiner Box lag der Fehler, entgegen Deiner Prognose, jedoch eindeutig am Relais. Gestern habe ich das neue Relais eingelötet und seitdem funktioniert die Beolab 8000 wieder einwandfrei. Ich bin sicher, dass die Relaiskontakte des 2. Schließers abgebrannt sind. Ich hatte nämlich 2 Beolab 8000 über Line (RCA) am Kopfhörerausgang meines TV angeschlossen. Als das defekte Relais anfing zu schnarren, war das Bild des TV gestört, was sehr für brutzelnde Kontakte spricht. Wie auch immer, jetzt funktioniert der Lautsprecher wieder einwandfrei. Vielen Dank für Deine Tipps!
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